„Die Wirtschaftsförderung der Wallfahrtsstadt hatte am vergangenen Dienstag im Rahmen der Kampagne „#kevelaerhaeltzusammen“ zu einem Vortrag „Wie findet Zukunft Stadt?“ in die öffentliche Begegnungsstätte eingeladen.“

Kevelaer – „Gut 40 interessierte Unternehmer aus Handel, Gastronomie und Dienstleistung waren gekommen, um unter Beachtung der aktuellen Hygiene- und Abstandsregelnden den sehr praxisorientierten Ausführungen des Referenten zuzuhören.

Mit Herrn Frank Rehme vom gmvteam aus Düsseldorf hatte die Wirtschaftsförderung einen der wichtigsten Vordenker im Bereich Innovation und Zukunftsgestaltung ganz kurzfristig für diesen Impulsvortrag gewinnen können. Als Unternehmer, Strategieberater, Speaker und Managementcounsel zeigt und erarbeitet Rehme praxisgerechte Antworten auf die Fragen der Zukunft.

Am Anfang seines Vortrags stellte Rehme heraus, dass der altbekannte Spruch „Handel ist Wandel“ heutzutage mehr denn je gilt. Durch unsere Überflussgesellschaft muss der Handel heute „in volle Schränke verkaufen“, so Rehme. Deshalb sollte sich jeder Geschäftsinhaber die Frage stellen: Was will der Kunde und wo erreiche ich den Kunden? Die ehemalige Versorgerrolle des Handels existiere in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr, sondern der Handel müsse um die Aufmerksamkeit des Kunden – um Sichtbarkeit kämpfen. Wie wichtig diese Sichtbarkeit der Geschäfte für den Kunden ist, hat sich verstärkt durch Corona gezeigt. Einzelhändler, Gastronomen oder Dienstleister, die noch keinen Onlineshop, Social Media-Account oder andere Mittel hatten, waren im Lockdown für den Kunden nahezu unsichtbar.

„Wir befinden uns mitten in einem starken Strukturwandel. Die Erwartungen der Kunden an Einzelhandel und Gastronomie sind deutlich gestiegen und ich glaube dass auch die Notwendigkeit einer digitalen Sichtbarkeit sehr deutlich geworden ist“. so Hans-Josef Bruns, Leiter der Wirtschaftsförderung.

Anhand des Fallbeispiels der Boutique „Fräulein“ in Ratingen zeigte Rehme deshalb auf, wie man ohne viel Aufwand oder technisches Know-How seine Onlinepräsenz verbessern kann, z.B. durch kurze Handyvideos oder einem kleinen Onlineshop, verknüpft mit den eigenen Social Media-Accounts.

Ein weiterer ganz wichtiger Punkt ist die Vernetzung der Händler untereinander. Das heißt, wenn das Brautmodengeschäft den benachbarten Juwelier und der Juwelier den Konditor auf seiner Homepage verlinkt, stuft der Google-Algorithmus diese Seiten besser ein und listet diese dementsprechend höher bei den Suchergebnissen.

Neben den vielen Tipps und Beispielen aus der Praxis wies Rehme zum Schluss auch noch auf die Vielzahl von Fördermöglichkeiten hin. Einige Programme fördern bis zu 90 % der anfallenden Kosten für Digitalisierungsmaßnahmen in Unternehmen.

Nach zwei sehr interessanten Stunden mit Impulsen, Rückfragen und Austausch konnten die Teilnehmer viel Input in Form von Denkanstößen, Ideen und Beispielen zum Thema Digitalisierung und Zukunft des Handels mit nach Hause nehmen.“