Die Kevelaerfreunde St. Christophorus Gerderath werden in diesem Jahr vom 14. bis 16. Juli zum 50. Mal nach Kevelaer pilgern. Weihnachten 1967 feierte Pastor Anton van Wiggen seine erste hl. Messe in Gerderath. Zuvor war er Kaplan in Niederkrüchten. Dort hatte er für das Jahr 1968 die Wallfahrt nach Kevelaer schon vorbereitet und den Pilgern aus Niederkrüchten versprochen, sie zu begleiten. Im Frühjahr 1968 begann Pastor van Wiggen zusammen mit Jakob Clever, dem damaligen Vorsitzenden des Kirchenvorstandes, Pilger aus Gerderath für die Prozession von Niederkrüchten nach Kevelaer zu gewinnen. Die ersten Versprechen mit zu pilgern, wurden auf Bierdeckeln in der Gaststätte „Zur Post“ und auf dem Kirmesfestzelt festgehalten.
Nach der Kirmes hatten die beiden ca. 50 Unterschriften gesammelt. Ungefähr 40 Gerderather/innen sind 1968 von Niederkrüchten aus mit nach Kevelaer gepilgert. In Niederkrüchten wurde die Wallfahrt mit einer Schlussandacht beendet. Die Gerderathter Pilger wollten aber auch eine Schlussandacht in Gerderath haben. Also trafen sie sich in der Gerderather Kirche und Pastor van Wiggen hielt eine eigene Schlussandacht. Der Bus, der am 3. August 1968 von Gerderath nach Kevelaer fuhr, war voll. Die Pilger gaben sich den Namen „Freunde von Kevelaer“. Daraus ist dann später „Kevelaerfreunde St. Christophorus Gerderath“ entstanden. Die Wallfahrt steht immer unter einem besonderen Thema. Pastor van Wiggen hat die Wallfahrt geprägt und konnte sie bis 1994 als Fußpilger begleiten. Im Jahr 1995 begleitete Pfarrer Hans Schmitz die Wallfahrt, und in den Jahren 2012 und 2013 Pfarrer Guido Mönchhalfen. In den folgenden Jahren bis heute steht Pastor Bernhard Steffes der Wallfahrt zur Seite. So wie es seine Gesundheit und seine Zeit zu lassen ist er als Fuß- Rad- oder Buspilger dabei. Oder er kam extra mit dem Auto nach Kevelaer, um dort am Samstag die Pilgermesse zu feiern. Der erste Vorsitzende der Kevelaerfreunde St. Christophorus Gerderath war von 1969 bis 1988 Jakob Clever. Ihm folgte Peter Neumann für sieben Jahre. Im Herbst 1995 hat Bärbel Eifert dieses Amt übernommen. Seitdem die Prozession nicht mehr über alle drei Wallfahrtstage von einem Pastor begleitet werden kann, hat sie auch liturgische Vorbereitungen übernommen. Dabei wird sie von Frank Pint, der auch die Einladungen zu den jährlichen Versammlungen fertigt, unterstützt. Am 24. 7. 1970 wurde das erste Pilgerkreuz geweiht. Heinz Wilms von der Gendender Straße hatte es angefertigt. Im Jahr 2000 hat Willi Zurmahr das jetzige Pilgerkreuz gestiftet. Von 1969 bis 2002 hat Willi immer das Kreuz getragen und das Tempo bestimmt. Nachdem Willi nicht mehr mitpilgern konnten, hatten die Fußpilger etwas Schwierigkeiten die richtige Geschwindigkeit zu finden. Das Kreuz wird nun abwechselnd von verschiedenen Pilgern getragen und das Tempo hat sich eingependelt.
Solange Pastor van Wiggen mitgepilgert ist, hat er während der Fußprozession mit seinem Spazierstock die Seite angezeigt, die mit Beten beginnt. Von 1995 bis 2009 hat Maria Schädel diese Aufgabe übernommen; in den ersten Jahren mit Hilfe ihres Regenschirmes. Seit 1999 wird ein Pilgerstab benutzt, den Tanja Pint von Maria übernommen hat.
Die Fußpilger werden immer von einem Traktor mit Anhänger begleitet. Auf dem Anhänger wird das Gepäck transportiert. Für fußkranke Pilger steht ein Sofa bereit. 21 Jahre lang begleiteten Jakob Clever und Hardy Greven die Fußpilger mit dem Traktor. Von 1991 bis 1994 waren abwechselnd Franz Derikx, Franz Wilms und Willy Steffens als Treckerfahrer dabei. Seit 1995 ist Josef Clever unser Haupttraktorfahrer. Anfangs standen ihm Franz Wilms oder Franz Derikx zur Seite. Acht Jahre fuhr er dann alleine. Im Jahr 2013 half Leo Schmitz aus, und seit 2014 ist Franz-Josef Hausmann unser zweiter Traktorfahrer. Die erste Kassiererin war Irmgard Clever. Sie wurde 1973 von Gertrud von der Forst abgelöst. Seit 1980 verwaltet Martina Jansen die Finanzen. Bei allen Prozessionen waren immer Privatleute bereit, die Fußpilger von Gerderath im ersten Jahr nach Niederkrüchten und ab 1969 nach Gerderhahn zu fahren. Ad Feemers war schon über vierzig Mal als Fahrer dabei. Hildegard Kleffner hat 1983 begonnen eine Jubiläumskartei zu führen.1992 übernahm Marlene Zurmahr diese Aufgabe und bereitete bis 1998 die Ehrungen vor. Danach machte das Frank Pint für einige Jahre. Das Führen der Kartei wurde dann von Bärbel Eifert übernommen.
Im Laufe der Jahre haben Neli Hermanns, Heinz Toni Görtz, Ina Keulertz und Heinz Kehren die Orgel in der Kerzenkapelle geschlagen. Heinz Kehren erarbeitet seit 1996 auch die Liedzettel für die Pilgermesse in Kevelaer. Da die Wallfahrt jedes Jahr unter einem bestimmten Thema steht, ist dies nicht immer einfach. Heinz Kehren hat schon über dreißig Mal die Pilgermesse in Kevelaer musikalisch begleitet. Wenn er in den letzten Jahren nicht konnte, ist Ina Keulertz eingesprungen. Über etliche Jahre haben Frauen des „Gemischten Chores“ in der Pilgermesse in Kevelaer gesungen. Viele Jahre bis 1990 hat Therese Neumann die Buspilger begleitet. Von 1991 bis 1998 war Fine Derikx dafür zuständig. In den folgenden Jahren übernahmen das Edith Humml, Maria Bausch, Luise Eifert und Dagmar Beyer.
1968, 1969 und 1970 fand am Dienstag nach Pfingsten eine eigene Radwallfahrt nach Kevelaer statt. Diese wurde 1977 neu gegründet von Annelie Neumann, Ruth Heinrichs und Marlene Zurmahr und in die Bus- und Fußwallfahrt integriert. Sie startet seitdem immer am Samstag der Wallfahrt. Auf dem Rückweg treffen sich Fuß- und Radpilger am Fronderather Kreuz, um gemeinsam in die Kirche in Gerderath einzuziehen. Fast 40 Jahre lang kümmerte sich Ruth Heinrichs um die Belange der Radpilger. Dies hat nun Monika Kämpfer übernommen. Als Pastor van Wiggen 1995 die Wallfahrt nicht mehr begleiten konnte, hat er am Freitagabend die Pilger besucht. Aus alter Gewohnheit hatte er sogar seine Laufschuhe angezogen. Er wird sicher jedes Jahr am ersten Wochenende der Sommerferien seine Laufschuhe anziehen und sich in diesem Jahr besonders freuen, weil „seine“ Kevelaerfreunde zum 50. Mal von Gerderath nach Kevelaer zur Gottesmutter Maria, der Trösterin der Betrübten, gepilgert sind.